16. Dezember 2010, 21 Uhr
Julien Maire erschafft vor den Augen der Zuschauer einen Film. Sein Projektor ist eine magische Kiste, die Medientechnologien aus verschiedenen Zeitaltern geschickt miteinander verbindet. Bei der Performance Demi-pas nimmt der Franzose eine Funktion zwischen genialem Bastler, Puppenspieler und Filmvorführer ein.
Maire entwickelte eine eigene Projektionstechnik. Er verbindet dabei alte Techniken wie die der bereits im 17. Jahrhundert bekannten Laterna Magica mit den Möglichkeiten des digitalen Computers. Dafür schiebt er laufend präparierte Grossbilddias in einen selbst gebauten Projektor. Diese enthalten mechanische, manuelle oder elektronische Animationen, welche die Szenen des Films wiedergeben. Diese Animationen bestehen aus ganz unterschiedlichen, millimetergenau zugeschnittenen Materialien und sind bereits kleine Kunstwerke für sich. Innerhalb dieser Module navigiert uns das Zoom-Objektiv vom Computer gesteuert durch die verschiedenen Bildebenen. Demi-pas zeigt den normalen Tagesablauf eines Mannes. So sieht man den Protagonisten zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit, beim Essen oder während er sein Auto wäscht.
Julien Maire (geboren 1969) studierte Kunst in Metz und lebt in Berlin. Der gebürtige Franzose bestritt zahlreiche Einzelausstellungen in Galerien in Frankreich und Deutschland. Seine Performances fanden unter anderem an der Transmediale in Berlin, am Future Cinema der ZKM in Karlsruhe, bei der Ars Electronica 2004 in Linz oder am Film Festival von Rotterdam statt.
Die Veranstaltung wird organisiert in Zusammenarbeit mit Migros-Kulturprozent (www.digitalbrainstorming.ch).