Der in Lausanne lebende Künstler Didier Rittener (*1969) arbeitet mit einem Konvolut an gesammelten Abbildern aus Modezeitschriften, Werbeprospekten, Filmstills, Musterbücher, Kunstkatalogen oder Tageszeitungen, die er immer wieder auf verschiedene Träger appliziert. Mit Chemikalien löst er die oberste Schicht seiner fotokopierten Zeichnungen. Mit dieser simplen Form der Vervielfältigung entwickelt er ein Vokabular, das er immer wieder von neuem kombiniert. Seine Bilder oszillieren zwischen romantischem Zitat und technischer Darstellung. Parallel dazu entwickelt er ein skulpturales Werk, das einerseits auf Assoziationen aufbaut, andererseits räumlich starke Präsenz erzeugt.
Arbeiten auf Papier sowie zahlreiche skulpturale Werke aus den vergangenen Jahren bieten einen umfassenden Überblick über das aktuelle Schaffen Ritteners.
Für die Ausstellungsräume in St. Gallen schafft Didier Rittener eine raumspezifische Installation, indem er die bereits bestehende Ziegelwand des Lagerhauses durch eine künstliche Vorblendung verdoppelt. Diese Fläche bildet den Hintergrund für eine Umrisszeichnung, die sich schemenhaft von der Illusion einer Mauer abhebt. Der Lausanner Künstler verschiebt Massstäbe und tarnt vermeintlich vertraute Zeichen.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Ralf Beil, Konservator am Musée Cantonal des Beaux-Arts in Lausanne entstanden. Zur Ausstellung erscheint eine reich illustrierte, zweisprachige Monographie im Verlag JRP | Ringier, Zürich, mit Texten von Ralf Beil und Catherine Macchi de Vilhena.
Diese Ausstellung wurde grosszügig unterstützt von: Pro Helvetia, Krakau, Botschaft der Rebublik Polen, Bern, Stadtpolizei St. Gallen, Hotel Einstein, Appenzeller Bahnen, Kunstmuseum St. Gallen