Mit Graphitstift oder Kugelschreiber zeichnet Marlene McCarty auf riesigen Papierformaten junge Frauen. Die Mädchen tragen modische Freizeitkleidung und sind aufreizend bekleidet. Die irritierende Präsenz der Bilder beruht einerseits auf dem übernatürlichen Massstab der Darstellung – die Frauen sind unheimlich gross –, andererseits auf den sexuellen Attributen, die durch die Kleidung hindurch scheinen.
„Young Americans, Part 2“ ist ein künstlerisches Porträt einer im wahrsten Sinne des Wortes gebrochenen amerikanischen Jugend. Das Datum im Titel der Bilder bezeichnet den Tag, an dem sie eine Erziehungsperson ermordeten oder selbst Opfer eines familiären Verbrechens wurden. Die soziale Spannung der pubertären Opposition kulminiert in einem Mord. McCarty zeichnet das Drama der Adoleszenz zwischen Begehren und Aufbegehren.