Im Kontext von Musik werden seit jeher visuelle Zeichen produziert. Musik kann man in Bildern ausdrücken oder sogar speichern, sei es in Form von Partituren, Schriften, Plattencovers, Fotos, Videos, Musikclips oder Animationen. Das Electronic Music Archive fokussiert auf die Fragestellung: "Wie sieht elektronische Musik eigentlich aus?" Die Ausstellung Electronic Music Archive versammelt Visuelles zur elektronischen Musik als ein mögliches Gestaltungsmittel der Gegenwart. Das Erzeugen und Modulieren von elektronischen Geräuschen, oft in Zusammenhang mit Bildern, ist seit geraumer Zeit ein fester Wert in der Kunst. Diese offene Schnittstelle im Zwischenbereich von Kunst und Musik ist der Kontext des Electronic Music Archive.
Das Electronic Music Archive ist ein bewusst subjektiv gestaltetes Gedächtnis, welches verschiedene künstlerische Aussagen sammelt und sie in Form einer Ausstellung speichert. Es entsteht ein kulturelles und zugleich emotionales Archiv mit der Absicht, die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen zu können und Begriffe wie "Qualität" oder "Innovation" zu diskutieren. Wie kann man elektronische Kultur speichern? Kann man Erinnerung mit Speichern gleichsetzen? Haben Archive als kulturellen Speicherplatz überhaupt eine Zukunft?
Das EMA-Electronic Music Archive zeigt Beiträge von Tetuzi Akiyama, Oren Ambarchi, Thomas Ankersmit, Knut Aufermann, K. Michael Babcock, Ed Baxter, Nicolas Bourquin, Thomas Brusa, Kim Cascone, Nicolas Collins, Frank Dommert, Leif Elggren, Fear of God, Tina Frank, Florian Hecker, farmersmanual, General Magic, Al Haig, Institut für Feinmotorik, Jason Kahn, Toshio Kajiwara, Tomas Korber, Joke Lanz, Alan Licht, Paul Lytton, Erik M, Sachiko M, Marcus Maeder, Lionel Marchetti, Jos Moers /meeuw, Günter Müller, Martin Ng, Phill Niblock, Dave Phillips, Pita, Gert-Jan Prins, Marina Rosenfeld, Keith Rowe, Philip Samartzis, Jim Sauter, Michael J. Schumacher, Bernd Schurer, Skipp, Ralph Steinbrüchel, Yasunao Tone, David Watson, Chris Weaver, Craig Willingham, Stephan Wittwer, Otomo Yoshihide.
Im Projektraum Georg Gatsas – THE PROCESS
Der St. Galler Georg Gatsas lebt in New York und verfolgt aus nächster Distanz die Protagonisten in der Kunst- und Musikszene Brooklyns. Gatsas porträtiert Künstler und Musiker in unmittelbarer und unverstellter Art. Er sucht buchstäblich die Nähe zu den abgebildeten Menschen, will mehr von ihnen erfahren. Die Fotos von Georg Gatsas werden ergänzt mit Gedichten des New Yorker Poeten Ira Cohen sowie mit Beiträgen der Künstler / Bands Devendra Banhart, Lizzi Bougatsos, Brian Degraw Suicide, Jim O`Rourke (Sonic Youth), Kid606, Erase Errata und Jim Thirlwell aka Foetus.