Die Begegnung einer Grenze evoziert auch gleichzeitig eine Möglichkeit zu entscheiden, ob man diese Grenze akzeptieren oder ignorieren soll. Rahmungen erlauben es uns, das Chaotische, das Diffuse in überschaubaren Einheiten zu begreifen. Rahmungen sind also Formen von Weltaneignung und führen uns gleichzeitig zur Erkenntnis, dass alles gerade noch zum Greifen nahe gerückte plötzlich wieder unendlich weit weg erscheint. In den Arbeiten von Roland Dostal haben Rahmungen und Raster, Flächen und Strukturen Methode, denn sie schaffen Leitsysteme durch Dostals Gedankenwelt und spiegeln ein Verfahren wider, der Welt habhaft zu werden. In einer aufwendigen Einzelausstellung zeigt Robert Dostal in der Kunsthalle eine inhaltlich komplexe Verknüpfung überlebensgrosser Raumelemente und Plastiken mit einer mehrteiligen Videoarbeit, die sich wie ein Parcours durch die gesamte Ausstellung zieht.