29. August – 22. November 2020
Val Minnig «adult/sensitive», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig, Treppe Gamba, 2020; Schutznetz Blau, 2020; Schutznetz Weiss, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig «adult/sensitive», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig «adult/sensitive», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig, Queere Flaggen, 2020; Schutznetz Gelb, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig, Queere Flaggen, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig «adult/sensitive», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Val Minnig, Treats, 2020. Courtesy: die Künstlerin. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland, Thievery and Songs, 2016. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland, Thievery and Songs, 2016. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland, Square, Circle, Square, 2020. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland «Diebstahl und Gesänge», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland «Diebstahl und Gesänge», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland, Ink in Milk, 2018. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Gernot Wieland «Diebstahl und Gesänge», Ausstellungsansicht, 2020. Courtesy: der Künstler. Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Sebastian Schaub
Eröffnungstag: Sa, 29. August, 11–17 Uhr
Führung am Dienstag: Di, 1. September, 18 Uhr
(anschliessend Einführung für Lehrpersonen)
Kunst-Häppchen: Do, 17. September, 12.30 Uhr
Mit Werken zweier Kunstschaffender verschiedener Generationen ergründet die neue Doppelausstellung in der Kunst Halle Sankt Gallen auf unterschiedliche Weise soziale Beziehungen in alltäglichen Situationen und stellt diese in Frage. Val Minnig sowie auch Gernot Wieland gehen in ihrer künstlerischen Praxis (verborgenen) Machtstrukturen nach und hinterfragen, wie diese menschliche Beziehungen und unser Zusammenleben gestalten. Forschend und stets auch mit autobiografischen Zügen, lenken die beiden Kunstschaffenden ausserdem einen kritischen Blick auf das ambivalente Verhältnis der „westlichen“ Gesellschaft zum Tier.
Val Minnigs installative Werke bedienen sich einfacher, teilweise auf der Strasse gefundener Materialien, um raumgreifende Interventionen zu gestalten. Die Arbeiten erzeugen nicht nur einen Zustand der Fragilität, sondern referieren oftmals die direkte Umgebung eines Ortes. Gleichzeitig untersucht Minnig technische Konstruktionen und Strukturen, die die Spannung der Mensch-Tier-Relation zwischen Kontrolle und Faszination wiederspiegeln und zeigt auf, wie diese Einfluss auf tierisches Verhalten haben. Mittels reduzierter Formensprache und oftmals ausgehend von subjektiven Empfindungen sucht die Künstler*in in «adult/sensitive» nach Möglichkeiten, gewohnte Beziehungsverhältnisse aufzubrechen und andersartige Begegnungsformen aufzuführen. Im Hauptsaal der Kunst Halle Sankt Gallen realisiert Val Minnig eine ortsspezifische Rauminstallation, die anhand von Netzen, z.B. zum Schutz vor Vögeln, das Verhalten der Besucher*innen beeinflusst und somit herkömmliche Kräfterelationen erlebbar auf den Kopf stellt.
Die künstlerische Praxis von Gernot Wieland basiert ihrerseits auf der Dekonstruktion von Narrationen. Humorvoll schweben seine Arbeiten zwischen Fiktionalem und Dokumentarischem und illustrieren die Absurditäten des Alltags, sei dies beim Menschen oder auch beim Tier. Wissenschaftliche und para-akademische Recherchen sind das Fundament seiner Reflexionen, die sich als Skizzen, Diagramme, Lecture-Performances, Fotografien sowie 16mm-Filme im Ausstellungsraum konkretisieren und durch eigene – oft frühkindliche – Erinnerungen ergänzt werden. Wieland erforscht somit Aspekte der Macht und Kontrollbedingungen in gesellschaftlichen Normen und deren Verarbeitung im kollektiven und auch ganz persönlichen Bewusstsein. Darüber hinaus spielen in «Diebstahl und Gesänge» ebenfalls Tiere eine Rolle, erkunden die präsentierten Werke doch deren Domestizierung und die Fixierung darauf, sie immerzu vermenschlichen zu wollen. Wieland kritisiert die Situierung des Sapiens an der Spitze der natürlichen Leiter und stellt die Idee vom Menschen als ideales Mass aller Dinge infrage. Die Ausstellung zeigt mehrere neue Filme des Künstlers und ist in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Kunstverein entstanden.
Val Minnig (*1991, Chur/CH) lebt und arbeitet in Zürich/CH. Den Master in Fine Arts schloss Minnig 2020 an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab. Ausstellungen (Auswahl): SALTS, Birsfelden/CH (2020); Môtiers 2020 – Art en plein air, Môtiers/CH (2020); Saint Luke, Zürich/CH (Solo, 2020); Espace 3353, Genf/CH (Solo, 2020); o.T. Raum für aktuelle Kunst, Luzern/CH (2019); Haus Konstruktiv, Zürich/CH (2018); Swiss Art Awards, Kiefer Hablitzel│Göhner Kunstpreis, Basel/CH (2018 und 2016); Off Kunsthaus Glarus, Glarus/CH (2018), Museum Folkwang, Essen/DE (2018); Helmhaus, Zürich/CH (2015); Koryo Youkobo Art Space, Tokio/JP (2015).
Gernot Wieland (*1968, Horn/AT) lebt und arbeitet in Berlin/DE. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste, Wien/AT und der Universität der Künste (UdK), Berlin/DE. Ausstellungen und Screenings (Auswahl): Salzburger Kunstverein, Salzburg/AT (Solo, 2020); 36th Short Film Festival, Hamburg/DE (2019); EMAF – European Media Art Festival, Osnabrück/DE (2019); Belmacz, London/UK (Solo, 2019); Vdrome, London/UK (Solo, 2019); Kasseler Kunstverein, Kassel/DE (2018); Kunsthaus Pasquart, Biel/CH (2018); Museo Berardo, Lissabon/PT (2015); Kunstverein Nürnberg, Nürnberg/DE (2014); Video_Dumbo, New York/US (2011); Liverpool Biennale, Liverpool/UK (2010); 27. Kasseler Dokumentar- und Filmfestival, Kassel/DE (2010).
Die Ausstellung von Val Minnig wird unterstützt von Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung, Stiftung Erna und Curt Burgauer sowie SWISSLOS/Kulturförderung, Kanton Graubünden.
Die Ausstellung von Gernot Wieland wird unterstützt von Österreichisches Kulturforum Bern.
Pressematerial