Die Kunst Halle Sankt Gallen begrüsst Natalia Sokol, die zusammen mit ihrem Ehemann Oleg Vorotnikov zu den Gründungs- und Kernmitgliedern des russischen Künstlerkollektivs Voina zählt, am Dienstag, 28. April 2015, um 18:30 Uhr zu einem öffentlichen Vortrag (in englischer Sprache).
Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 sorgen Voina (zu deutsch: Krieg) durch Aktionen im öffentlichen Raum und offene Kritik gegen die Putin-Regierung für Schlagzeilen. Ihre Aktionen an der Grenze zur Illegalität sowie vor allem die Mythisierungen um die Beteiligten selbst, ihre wiederholten Verhaftungen und die Konfrontation mit der russischen Polizeigewalt erregten auch bei den westlichen Medien Empörung. Heute ist Voina in einem losen Zusammenhang von einer Vielzahl an KünstlerInnen und AktivistInnen weiterhin aktiv.
Natalia Sokol (*1980, Russland) studierte Molekularphysik an der Lomonosov Moscow State University und schloss ihr Studium 2006 mit dem PhD ab. Nachdem sie zu diesem Zeitpunkt bereits zu den Mitgliedern der Gruppe zählte und eine weitere Karriere Sokols für die staatlichen Akademien damit undenkbar war, entwickelte sie sich zur zentralen Autorin und Koordinatorin zahlreicher politischer Aktionen des Kollektivs. Während Sokol zu einem ikonischen Vorbild für KünstlerInnen und AktivistInnen in Russland wurde, folgten von Seiten der Polizei und des Russischen Geheimdienstes wiederholte Angriffe gegen die Künstlerin und ihr familiäres Umfeld.
In der Kunst Halle Sankt Gallen spricht Sokol über die Entwicklung Voinas sowie ihre künstlerische und politische Arbeit.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Cabaret Voltaire, Zürich statt.