Das Werk von Renato Leotta (*1982) ist stark mit seinem Herkunftsort Sizilien verbunden. Hier realisiert er seine Arbeiten, die oft wortwörtlich Aufnahmen der sizilianischen Natur sind. Ob vulkanischer Sand, Meerwasser oder das Licht von Glühwürmchen – Leotta benutzt die Natur als Ausgangspunkt, um Kunstwerke zu schaffen, die mit Leichtigkeit minimalistische Formensprache und Poesie kombinieren.
Leottas Ausstellung «Eine Sandsammlung» in der Kunst Halle Sankt Gallen zeigt eine Art skulpturales Archiv von Meeresspuren im Sand. Der Versuch Leottas, den Moment des Auftreffens der Wellen auf dem Strand festzuhalten, kann als typisch für die Arbeitsweise des sizilianischen Künstlers betrachtet werden, der die natürliche Umgebung seiner Heimat immer wieder in poetischen Formen in einen Kunstkontext verschiebt.
Für dieses Projekt besuchte der Künstler verschiedene Strände Siziliens, um dort die Begegnungen von Wellen und Strand festzuhalten. Direkt vor Ort realisierte er Abgüsse mit Gips und sammelte andere Materialien wie Sand, Steine oder Muscheln. In der Kunst Halle Sankt Gallen werden diese Fundstücke in einem Display ausgestellt, das den archivarischen Gedanken unterstreichen soll, eine genaue und komplexe Kartografie bildet und gleichzeitig die Unmöglichkeit dieses künstlerischen Unterfangens aufzeigt.
Die Ausstellung von Renato Leotta wird gefördert durch: philaneo und Q-International, a grant by Fondazione La Quadriennale di Roma.
Gleichzeitig findet die Ausstellung «Indoor Life» von Valentina Stieger in der Kunst Halle Sankt Gallen statt.
Renato Leotta (*1982 Sizilien/IT), lebt und arbeitet in Turin/IT. Er studierte am Istituto Europeo di Design in Turin und schloss 2010 mit einem Master an der Fondazione Spinola Banna per l'Arte in Banna/IT ab. Einzelausstellungen (Auswahl): Madragoa, Lissabon/PT (2017); Galleria Fonti, Neapel/IT (2015); Amstelpark, Amsterdam/NL (2014); Torre Piacentini, Genua/IT (2013). Gruppenausstellungen (Auswahl): Manifesta, Palermo/IT (2018); MAC, Sao Paulo/BR; Christina Guerra, Lissabon/PT; MAM, Wien/AT; NAK, Aachen/DE; Palazzo Fortuny, Venedig/IT (2017); Quadriennale di Roma, Rom/IT (2016); Palais des Beaux-Arts, Brüssel/BE (2015).